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Push, Pop, Power: Eine kleine Geschichte des Skateboardings
Es begann mit einem Brett, vier Rollen – und Langeweile am Strand. Kalifornien, 1950er. Die Wellen waren flach, also gingen die Surfer auf die Straße. Die ersten Boards waren klapprig, unkontrollierbar. Aber sie rollten. Und das reichte.
Dann kamen die Z-Boys. Venice Beach, 70er. Kids aus Dogtown, die leere Pools wie Wellen fuhren. Sie schufen keinen Sport, sondern eine Sprache. Ihre Bewegungen waren flach, wuchtig, frei. Und sie veränderten alles.


In den 80ern und 90ern wurde Skateboarding zur Subkultur. Die Tricks wurden härter, die Ästhetik roher. Skatevideos wurden zu Manifesten. VHS-Tapes, Soundtracks, Slams und Statements. Wer keine Stimme hatte, fand eine auf dem Brett. Und wer keine Bühne bekam, baute sich eine – Bordstein, Treppe, Geländer.
Streetwear kam nicht von den Laufstegen. Sondern vom Asphalt. Supreme war zuerst ein Skate Shop. Thrasher ein Magazin. Die Looks: übergroß, durchgerockt, ready to fall. Skateboarding hat Mode nicht kopiert – es hat sie erfunden.

2021 kam die große Bühne: Olympia. Skaten im Livestream. Medaillen für Kickflips. Für manche war das der Ritterschlag. Für andere der Anfang vom Ende. Aber Skateboarding bleibt unbeeindruckt. Es existiert parallel. Auf dem Podium – und am Parkplatz. Beides zählt.
Denn ein Board ist mehr als Holz. Es ist ein Körperteil. Die Kratzer im Griptape, die Dellen in den Achsen, die Sticker, der Dreck – das alles ist Biografie. Und wenn das Deck bricht, bricht nicht nur Material. Sondern Geschichte.


Skateboarding interessiert sich nicht für Perfektion. Sondern für Prozess. Für Stürze. Für Wiederholung. Für Stil. Es ist Bewegung mit Haltung